Auf dem Wohnimmobilienmarkt hat die Trendwende bei Preisen und Mieten nach den Städten nun die Landkreise erreicht, berichtet der Immobilienweise und empirica-Vorstand Prof. Harald Simons. Nach über einem Jahrzehnt Stagnation ziehen in den Landkreisen die Preise vielerorts an. 81 % der westdeutschen Bevölkerung leben mittlerweile in Städten oder Landkreisen mit steigenden Mieten bei Neuverträgen.
Im Mittel sind die Angebotsmieten in den ersten drei Quartalen 2010 um 3,4 % gestiegen; diese Entwicklung wird allerdings dieses Jahr an Fahrt gewinnen.
Deutlicher als im Bundesdurchschnitt erhöhten sich die Mieten in den Metropolen. So legten sie gegenüber dem Mittelwert der Jahre 2005/2006 in Hamburg um 23 % und in Berlin um 20 % zu. Die Kaufpreise stiegen nur um 1,2 % und sind real damit stagniert. Für dieses Jahr erwartet empirica jedoch einen größeren Preisschritt von 3 % bis 4 %.
"Die Trendwende auf dem Wohnungsmarkt hat eine reale Basis und ist nicht Ausdruck einer kurzfristigen konjunkturellen Entwicklung, z. B. bedingt durch das Ende der Wirtschaftskrise", betont Simons. Die Miet- und Preisanstiege seien Folge eines kontinuierlichen Anstiegs der Nachfrage bei gleichzeitig kaum mehr wachsendem Wohnungsangebot.